Dreiborner Hochfläche

Geschichte der Burg Dreiborn

Die Burg Dreiborn (Troys Fontainez = Drei Quellen) ist die höchste Wasserburg des Rheinlandes und wurde 1334 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als Graf Wilhelm V. von Jülich es vom damaligen böhmischen König Johann (aus dem Hause Luxemburg) zu Lehen bekam. Zur Herrschaft gehörten damals die Dörfer Dreiborn, Morsbach, Malsbenden, Gemünd und Mauel (jeweils links der Urft), Berescheid, Ettelscheid, Scheuren, Dieffenbach, Nierfeld, Herhahn sowie der Pfarrort Olef, der als kirchlicher Mittelpunkt der Herrschaft galt.

Burg Dreiborn
Burg Dreiborn

Die ältesten Teile der jetzigen Anlage sind der aus dem 16. Jahrhundert stammende alleinstehende Eckturm im Südwesten sowie ein Teil der Umfassungsmauern.

Der Eckturm im Nordwesten und das mit ihm verbundene Wohnhaus mit abgewalmten Mansarddach, wie auch die beiden Trakte an den Längsseiten des Wirtschaftshofes im östlichen Teil der rechteckigen Burganlage wurden von Philipp Wilhelm Baron von Harff und seiner Gemahlin Anna Catharina in der Zeit von 1680 bis 1695 errichtet. An die Erbauer erinnert eine Inschrift und ein Ehewappen über dem Portal des Stallgebäudes direkt hinter dem Eingang zum Innenhof rechts.

Auf Tuschzeichnungen des Künstlers Renier Roidkin aus dem Jahr 1722 (siehe Website der Stadt Schleiden) sind außerdem an der südlichen Eingangseite ein Herrenhaus und ein bergfriedartiger Torturm zu erkennen, die beide im Jahr 1820 abgerissen wurden. Von den ausgedehnten Gartenanlagen, die auf den Zeichnungen von Roidkin ebenfalls zu erkennen sind, ist nur noch ein schöner Gartenpavillon an der Südostecke erhalten, der heute als Jagdhaus genutzt wird.

Umschlossen wird die Burg von einem weitgehend erhaltenen Doppelgrabensystem, das jedoch in weiten Teilen verlandet ist (Brachenlandschaft).

Die Burg stand von 1585 bis 1982 im Eigentum der Familie von Harff, bevor sie qua Erbfolge an den heutigen Eigentümer Max Freiherr Raitz von Frentz fiel.

Zuletzt war die Burg an einen Trakehnerzuchtbetrieb verpachtet, der im Jahr 2002 geschlossen wurde.

Der anschließende Leerstand der Burg wurde im Jahr 2004 kurzfristig unterbrochen, als das Burggelände zum Hauptdrehort für den Kinofilm „Die Bluthochzeit“ (mit Achim Rhode und Uwe Ochsenknecht) wurde, der im Jahr 2005 in die deutschen Kinos kam.

Quellen:

  • Website der Stadt Schleiden (www.schleiden.de)
  • Unterrichtsmaterial Sachkunde der Grundschule Dreiborn