Dreiborner Hochfläche

Erdkröte

Erdkrötenlaichschnur
Erdkrötenlaichschnur
Erdkrötenlaichschnur (durch sinkenden Wasserstand „aufgehängt“)
Erdkrötenlaichschnur (durch sinkenden Wasserstand „aufgehängt“)

Ungefähr zwei Wochen nach dem Grasfrosch (Ende März bis Mitte April) begibt sich die Erdkröte (Bufo bufo) auf den Weg zur Balz in ihre Laichgewässer. Ähnlich wie die Grasfrösche sind Erdkröten dabei ortstreu und suchen die Gewässer auf, in denen sie selbst groß geworden sind.

Zum Ablaichen bevorzugt die Erdkröte tiefere Laichgewässer mit Wasserpflanzenvegetation, um daran ihre Laichschnüre zu fixieren. Im Nationalpark Eifel findet man sie daher vor allem in den ehemaligen Feuerlöschteichen und im Urftstausee. Sie kommt aber auch in den tieferen Panzertümpeln auf der Dreiborner Hochfläche vor.

Die Männchen versuchen bereits auf dem Weg zum Laichgewässer sich ein Weibchen zu sichern. Dazu legen sie auf dem Weg immer wieder längere Ruhezeiten ein, um auf vorbeikommende Weibchen zu lauern. Nähert sich ein Weibchen, stürmen die Männchen darauf zu, klettern auf seinen Rücken, klammern sich fest und lassen sich zum Laichgewässer tragen. Um diesen „Kraftakt“ bewältigen zu können, sind die Weibchen (6 bis 11 cm) merklich größer als die Männchen (5 bis 9 cm).

Erdkröten bei der Paarung
Erdkröten bei der Paarung
Erdkröte (Iris und Ohrdrüse)
Erdkröte (Iris und Ohrdrüse)

Erdkröte und Grasfrosch werden häufig verwechselt, da sie ungefähr gleich groß sind. Bei etwas genauerer Betrachtung und Beobachtung ist eine Verwechslung aber kaum möglich. Am auffälligsten ist der Unterschied bei der Haut auf der Oberseite der Tiere. Diese ist bei den Erdkröten mit Warzen übersät, während sie bei Grasfröschen glatt ist. Kennzeichnend ist auch die unterschiedliche Art der Fortbewegung an Land. Während Erdkröten laufen, springen Grasfrösche, weil sie über wesentliche längere Hinterbeine verfügen.

Außerdem ist die Iris in den Augen der Erdkröte bronzefarben, während sie bei den Grasfröschen hell glänzend ist. Charakteristisch sind zudem die Ohrdrüsen der Kröten, die seitlich am Kopf sitzen.

Auch im Laich- und Larvenstadium ist die Unterscheidung leicht möglich. Wie oben bereits erwähnt findet sich der Laich der Erdkröte als Laichschnur an Wasserpflanzen nahe der Wasseroberfläche, während der Froschlaich stets in Form von Laichballen im Gewässer zu sehen ist. Als Kaulquappen leben Grasfrösche meist vereinzelt am Grund der Gewässer, während die Kaulquappen der Erdkröte größere Schwärme nahe der Wasseroberfläche bilden. Nach dem Ablaichen wandern die Erdkröten in ihre Jagdreviere, die sie bis zur Fortsetzung der Winterruhe nicht mehr verlassen. Jungkröten sind im ersten Lebensjahr tagaktiv und werden danach zu nachtaktiven Jägern. Erwachsene Erdkröten ernähren sich überwiegend von Nacktschnecken, Regenwürmern und Schmetterlingsraupen. Es stehen aber auch Käfer und Ameisen auf dem Speiseplan.

Erdkröten
Erdkröten

Vor Fressfeinden (Iltis, Fuchs, Dachs, Igel, Ringelnatter und Graureiher) versucht sich die Erdkröte durch das Absondern von Gift zu schützen. Die Giftdrüsen sind über den ganzen Körper verteilt, besonders stark sind allerdings die am Kopf befindlichen „Ohrdrüsen“. Das Gift wirkt schon aus der Distanz, weil es die Augen des Angreifers reizt. Es greift außerdem die Schleimhäute im Fang der Feinde an, so dass diese manchmal zum „Ausspucken“ der Beute veranlasst werden.